Freitag, 19. März 2010

Hartz IV: Warum Arbeitgeber nicht einstellen

Hartz IV: Drei Gründe, warum Arbeitgeber keine ALG II-Empfänger einstellen
Was macht ALG II-Bezieher für Arbeitgeber so unattraktiv? Diese Frage haben wir uns gestellt und folgende Antworten gefunden:
1. Die Tatsache, dass sie ALG II-Empfänger sind.
Seit 2005 Hartz IV umgesetzt wurde und Sozialhilfe- mit Arbeitslosenhilfeempfängern zu ALG II-Empfängern "zusammengeschmissen" wurden, wird in Politik und Presse, Funk und Fernsehen, gegen die angeblich dummen und faulen ALG II-Empfänger gezetert und gewettert.
Natürlich weis jeder, der sich intensiv mit dieser Problematik beschäftigt, dass solche Aussagen nicht der Wahrheit entsprechen, sondern nur der Meinungsbildung und so dem Stimmenfang von Wählern dienen sollen. Aber welcher Arbeitgeber hat Zeit, sich intensiv mit der Problematik Hartz IV zu beschäftigen - und wer will das? Keiner. Also lautet die Devise hier: vorbeugen ist besser, denn es könnte ja doch was dran sein, an den vielen schlimmen und bösen Dingen, welche die BILD, Sarazin, Westerwelle und wie sie alle heißen, über arbeitslose ALG II-Empfängerin die Welt schreien.
Besonderst perfide ist dabei die Tatsache, dass gerade solche Politiker dabei am lautesten schreien und die größten Lügen verbreiten, welche die Interessen derjenigen Arbeitgeber vertreten, welche die Arbeitslosigkeit der so angegriffenen Personen durch deren Entlassung zur Profitmaximierung zu verantworten haben.
2. Die Tatsache, dass viele ALG II-Empfänger gesetzlich daran gehindert sind, langfristige Arbeitsverhältnisse einzugehen.
Lohnsubvention durch ergänzendes ALG II hat die Arbeitgeber jahrelang gelockt und verlockt. Doch mittlerweile hat bei seriösen Arbeitgebern ein Umdenken eingesetzt, welches die Schattenseite dieser staatlichen Lohnsubvention für sie betrifft: jeder so mit ergänzendem ALG II vom Staat subventionierte Arbeitnehmer ist leider gesetzlich verpflichtet, sich trotz Job aktiv einen besser bezahlten Job zu suchen, um aus dem ALG II-Bezug raus zu kommen. Aber welcher seriöse Arbeitgeber stellt einen Arbeitnehmer ein, der sofort kündigen muss, wenn er einen besser bezahlten Job gefunden hat, den zu suchen er gesetzlich verpflichtet ist? Natürlich keiner.
3. Die Angst vor behördlicher Gängelung.
Wenn ein Arbeitgeber einen ALG II-Empfänger einstellt, treffen den Arbeitgeber damit auch Auskunfts- und Mitwirkungspflichten. Der Arbeitgeber muss, dazu ist er gesetzlich verpflichtet, der ARGE gegenüber Rede und Antwort stehen, was das Arbeitsverhältnis und besonders die Entlohnung des ALG II-Empfängers betrifft. Dazu gehören Kontrollanrufe des Arbeitsvermittlers beim Arbeitgeber, ob der ALG II-Empfänger sich auch arbeitswillig zeigt und das regelmäßige Ausfüllen von Einkommensbescheinigungen. Welcher Arbeitgeber will sich denn mit ARGEn rumschlagen müssen und denen gegenüber rechenschaftspflichtig sein? Natürlich keiner. (F.M., 19.03.2010)

 

Quelle:http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/hartz-iv-warum-arbeitgeber-nicht-einstellen-9263.php

Dienstag, 16. März 2010

Spruch des Tages

Nicht Griechenland ist das Problem in der EU, sondern Deutschland. Das hat nun nach Griechenland auch Frankreich erkannt. Mit dem deutschen Lohn- und Sozialdumping wurden nicht nur in China-Manier die Menschen in Deutschland um ihren angemessenen Anteil am Wohlstand betrogen, sondern auch die anderen Mitgliedsstaaten der EU unter Druck gesetzt, die gleiche menschenverachtende Politik zu fahren. Und im Gegensatz zu den Deutschen wehren sich die Griechen und Franzosen gegen eine solche Politik angemessen mit Generalstreiks, während der dumme deutsche Michel brav die Arbeitgeber-Handpuppe Angela Merkel (CDU) wählt und weiter buckeln geht. Das ist dermaßen würdelos, dass sich die Griechen und Franzosen wahrscheinlich für die Deutschen fremdschämen.

Quelle:http://www.perspektive2010.org/blog/2010/03/16/spruch-des-tages-363/

Freitag, 12. März 2010

Massenentlassungen – der Anfang vom Ende?

 

© hofschlaeger / PIXELIO

Setzt sich diese Todesspirale erst einmal richtig in Gang, ist sie nicht mehr aufzuhalten. Die Folgen sind fatal, da sich diese mehr und mehr potenzieren und sich zu immer größeren Problemen für Staat und Gesellschaft entwickeln.

Nun scheint sich genau so ein Szenario bei uns anzubahnen. Bereits vor ein bis zwei Jahren warnten sogenannte “Untergangspropheten” vor den Gefahren, erhielten jedoch kein Gehör. Doch wenn es nun mit den massenhaften Entlassungen losgeht, dann ist schnell Schicht im Schacht.

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Für die Wahl 2009 wurde seitens der BRD-”Regierung” alles in die Wege geleitet, was zur Rettung der Stimmen nötig war. Mittels Abwrackprämie wurde beispielsweise einer der größten Industriezweige im Lande gerettet – allerdings nicht dauerhaft.

Im Grunde wurde nichts weiter getan, als die starke Zurückhaltung der Bürger, in Bezug auf einen evtl. geplanten Neuwagenkauf, mit einem Lockangebot nach vorne zu verlagern. Im Ergebnis erkennen wir nun, dass jetzt fast nichts mehr geht im Automobilgeschäft und sich unzählige Menschen sogar neu verschuldet haben.

2009 konnte daher sowohl die Wahl als auch noch das Jahresende relativ glimpflich überstanden werden. Doch jetzt scheint es ernst zu werden, der Begriff “Massenentlassungen” erscheint immer häufiger auf der medialen Bildfläche.

Zunächst einmal zum Verständnis, was man unter Massenentlassungen versteht. Nachfolgend einige Informationen, die sich auf das Kündigungsschutzgesetz beziehen:

1. Begriff: Massenentlassung im Sinn des § 17 KSchG liegt vor, wenn innerhalb von 30 Kalendertagen die nachstehende Mindestanzahl  von Entlassungen erfolgt (abhängig von der Zahl der regelmäßig Beschäftigten):

a) Bei über 20 und unter 60 Arbeitnehmern fünf Arbeitnehmer;

b) bei 60 bis weniger als 500 Arbeitnehmer 10 Prozent oder mehr als 25 Arbeitnehmer;

c) bei mindestens 500 Arbeitnehmern mindestens 30 Arbeitnehmer.

Es kommt auf die Zahl der Arbeitsverhältnisse an, die innerhalb der Frist erfolgt. Jede vom Arbeitgeber veranlasste Beendigung zählt.

In Bezug auf die Mittel- und Großbetriebe ab 500 Arbeitnehmern entspricht die Schwelle, ab wann von Massenentlassung gesprochen wird, einer relativ kleinen Zahl. Daher muss man beim Vernehmen des Begriffs als solchem noch nicht sofort in Panik ausbrechen, sondern sich die Zahlen jeweils genau betrachten.

Für die Sozialversicherungen ist allerdings jeder einzelne neue Arbeitslose – abgesehen vom persönlichen, oft dramatischen Schicksal – eine mehrfache Herausforderung: Zum einen bezahlt ein Arbeitsloser keine Einkommensteuer und keine Arbeitslosenversicherung mehr und zum anderen erhält er gleichzeitig Arbeitslosengeld. Der Staat hat mit jedem neuen Arbeitslosen also immer gleich ein doppeltes finanzielles Problem.

In Rezessions- bzw. Depressionszeiten ist der Arbeitsplatzverlust für den Betroffenen besonders tragisch, da in aller Regel keine neue Stelle mehr gefunden wird. Zumindest nicht im jeweiligen Qualifikationsbereich. Walter Eichelburg, der Betreiber von Hartgeld.com, bringt dies gerne so auf den Punkt, dass den Opfern am Ende nur noch die “Feldarbeit” bleibt, womit er wohl nicht ganz Unrecht hat.

Wer es noch nicht gemerkt hat oder den Lügenmedien glaubt: Wir befinden uns am unteren Ende der Rezession und am Anfang einer Depression. Noch ist sie kaum zu spüren, weil nach wie vor genug Geld aus dem Nichts erschaffen wird und die Menschen den Glauben an dieses Wertversprechen auch noch nicht verloren haben.

Sobald der Staat seine Versorgungsleistung einschränken oder ganz einstellen muss, weil es schlicht zu viele Arbeitslose geworden sind, bleibt den Menschen gar nichts anderes übrig, als sich tatsächlich auf irgendetwas völlig beliebiges als Einkommensquelle zu stürzen. Denn wenn es weder ALG I noch Hartz4 gibt, dann wird es schon schwer, Miete und Lebensmittel zu bezahlen.

Entweder diese Menschen finden dann eine neue Beschäftigung irgendwelcher Art oder sie werden quasi zwangsläufig kriminell oder zu echten Armutsfällen. Allerdings nicht diese Art von Armut, die man heute in der BRD mit dem Ausdruck assoziiert, sondern wirklich existenziell arm.

Glauben Sie, dass es soweit nicht kommen wird bei uns? Dann schauen Sie einmal nach Island. Oder nach Griechenland. Dort sind die Staaten pleite. Es muss gespart werden, massiv gespart. Oder besser, es müsste, denn das, was Griechenland hier bisher an Aktionismus gezeigt hat, ist lächerlich. Dennoch, die Menschen protestieren jetzt schon, dabei gab es bislang nur sehr geringe Einschnitte.

Die Lage in Island sieht derzeit so aus, dass sich die Bevölkerung zwischen Pest und Cholera entscheiden darf. Schlau von der Regierung, diese Entscheidung dem Volk zu überlassen, denn die Volksvertreter und Bänker versprechen sich davon, noch etwas länger leben zu dürfen. Der Spiegel berichtete dazu am 06.03.1020:

Alle Welt spricht von Griechenland, das erste Opfer der Finanzkrise aber war ein anderer Staat: Island. Das Land hat Milliardenschulden, pro Kopf sind es 11.000 Euro. Jetzt stimmen die Bürger ab: Sollen die Gläubiger im Ausland entschädigt werden? Ein Ja käme teuer, ein Nein isoliert das Land.

[...]

Fest steht: Das zu erwartende Nein im Icesave-Referendum wird nicht den Bankenopfern in den Niederlanden und Großbritannien gelten. Es gilt den Verantwortlichen, den Bankern und den Politikern. Von den eigentlichen Schuldigen ist nämlich bislang keiner vor Gericht gestellt worden.

Demnächst auch in unserem Kino BRD bzw. bei unseren Nachbarn. Die Lage verändert sich nämlich eindeutig in Richtung Daumen runter, wie die folgenden Pressemeldungen zum Thema Massenentlassungen zeigen:

Airline-Bewertungen am 24.02.2010:

Die Austrian Airlines kündigen diese Woche 210 Techniker. Diese Massenentlassung ist Teil Personalabbauplanes, der das Streichen von 1500 Jobs innerhalb von eineinhalb Jahren vorsieht. Bis Ende 2010 will die Austrian Airlines etwa 6000 Mitarbeitern entlassen.

Netzwerk IT am 08.02.2010:

UPS Stuttgart: Massenentlassungen trotz Milliardengewinnen

Der Transportdienstleister United Parcel Service droht in Stuttgart mit der Kündigung von 44 Mitarbeitern. Die Gewerkschaft ver.di und der Betriebsrat finden die Hintergründe dieser Maßnahme skandalös.

Ad Hoc News am 20.02.2010:

Solarindustrie – Solarbranche befürchtet Massenentlassungen

[...]

«Wenn die Bundesregierung den harten Kurs durchzieht, sind 40 000 der insgesamt 60 000 Stellen in Deutschland gefährdet», sagte Asbeck. In zehn Jahren sei hier zu Lande eine Schlüsselbranche entstanden. Nun drohe die Gesetzesänderung mehr als der Hälfte der Betriebe den Garaus zu machen.

Zwar noch keine konkreten Massenentlassungen, aber klar absehbar: Die Zeit am 04.03.2010:

Mitte Februar hatten die Arbeitgeber und die IG Metall in Nordrhein-Westfalen in einem Rekordtempo bereits in der zweiten Verhandlungsrunde ein Ergebnis erzielt. Ziel der neuen Tarifverträge ist es, mögliche Massenentlassungen abzuwenden. In der Metall- und Elektroindustrie sind bundesweit 3,4 Millionen Menschen tätig.

Belgieninfo am 01.03.2010:

1.672 Entlassungen soll es beim französischen Handelskonzern Carrefour in Belgien bis Ende Juni geben, dazu die Schließung von 21 Supermärkten, schließlich Lohn- und Sozialdumping für die verbleibenden Arbeitnehmer.

SR DRS am 16.02.2010:

Clariant kommt nicht aus der Krise: Nach einem Millionenverlust im vergangenen Jahr baut der Baselbieter Spezialchemie-Konzern weitere 400 Stellen in der Schweiz ab. Die Massenentlassungen stossen auf heftige Kritik.

Schwäbische Zeitung am 01.02.2010:

IG Metall und Betriebsrat der Firma Alno rufen am Samstag, 6. Februar, zu einer Protestkundgebung wegen des geplanten Abbaus von 450 Arbeitsplätzen am Stammwerk Pfullendorf der Alno AG auf. Um 10. 30 Uhr beginnt die Kundgebung auf dem Pfullendorfer Marktplatz.

Märkische Allgemeine am 02.03.2010:

Ebay entlässt wie berichtet in Kleinmachnow 400 der heute 630 Beschäftigten. Betroffen sind der Kundendienst für europäische Länder wie Frankreich, Spanien und Italien sowie die Sicherheitsabteilung. Beide Bereiche sollen ins irische Dublin verlagert werden. Erst kürzlich hatten sich das Aktionshaus und der Betriebsrat auf einen Sozialplan für die 400 Beschäftigten geeinigt, die entlassen werden sollen.

In den Medien ist zwar ständig von Aufschwung die Rede, aber die Euphorie wird immer mehr gedämpft. Warten wir es ab. Es stehen nämlich in Wirklichkeit Themen mit weitreichenden Folgen für uns vor der Türe wie Staatsbankrotte fast aller EU-Staaten, Zusammenbruch des Euro und des Dollars, Währungsreformen, möglicherweise neue alte Länderwährungen und verheerende Depressionsauswirkungen.

Wie Sie aus eigener Erfahrung wissen, werden wir diese Dinge aber erst dann offiziell erfahren, wenn sie gerade geschehen oder bereits Realität geworden sind. Glauben Sie den Massenmedien daher kein Wort, was deren Prognosen angeht und multiplizieren Sie alle sogenannten “Statistiken” mit Faktor zwei bis vier, wenn es um Schulden, Arbeitslosenzahlen, Inflation oder negatives Wirtschaftswachstum geht.

Quelle:http://www.wahrheiten.org/blog/2010/03/12/massenentlassungen-der-anfang-vom-ende/?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed%3A+Wahrheitenorg+%28Wahrheiten.org%29

Donnerstag, 11. März 2010

DIE LINKE: FDP plant Anschlag auf reguläre Arbeitsplätze

Bild: Bundestagsfraktion DIE LINKE im Bundestag“Der Vorschlag der FDP, höhere Zuverdienstgrenzen für Hartz IV-Bezieherinnen und -Bezieher einzuführen, ist ein Anschlag auf reguläre Arbeitsplätze. De facto handelt es sich dabei um ein erweitertes Kombilohnmodell mit Lohnsubventionen für Arbeitgeber. Erwerbslose werden so dazu missbraucht, reguläre Arbeitsplätze wegzurationalisieren, die sie eigentlich selbst brauchen”, kritisiert Sabine Zimmermann die neuen arbeitsmarktpolitischen Vorschläge der FDP.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

“Die Vorschläge der FDP, die Unterkunftskosten zu vereinheitlichen und arbeitslose Familien mit Kindern durch Sachleistungen zu Bittstellern zu machen, zeigen, dass hier der Abriss des Sozialstaates geplant wird. Offizieller Beginn dieses Projekts wird voraussichtlich der 10. Mai 2010 sein – der Tag nach der NRW-Wahl.

Die derzeitige Debatte von Union, SPD und FDP zu Hartz IV ist an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Die Union kürzt im Bundeshaushalt die Mittel für die aktive Arbeitsmarktpolitik. Die SPD hat noch immer nicht mit Hartz IV gebrochen und wandelt auf Westerwelles Spuren.

Um die Existenzsicherung der Langzeiterwerbslosen zu verbessern, braucht es keine Ein-Euro-Jobs light und sinnlose Gutscheindebatten, sondern in einem ersten Schritt die Anhebung der Regelsätze auf 500 Euro. Und statt weiterer Kombilöhne brauchen wir noch in dieser Legislaturperiode einen gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro pro Stunde.

Um Menschen wieder in Arbeit zu bringen, fordert DIE LINKE nicht nur ein Zukunftsinvestitionsprogramm zur Schaffung von zwei Millionen Arbeitsplätzen. Für gesellschaftlich sinnvolle Aufgaben wollen wir zudem einen öffentlich geförderten Beschäftigungssektor einrichten – zu Mindestlohnbedingungen, auf freiwilliger Basis und in klarer Abgrenzung zum öffentlichen Dienst und zur freien Wirtschaft, damit keine regulären Arbeitsplätze verdrängt werden. Das ist das Gegenteil von den Ein-Euro-Jobs.”

Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Pressestelle

Sonntag, 7. März 2010

Der "Hartz IV Aufschrei" der Gewerkschaften

Der "Aufschrei" der Gewerkschaften
Welch ein Aufschrei der Gewerkschaften hallte durchs Land, als Report Mainz die Lohndrückerei durch die neue Anweisung der Bundesagentur für Arbeit (BA) aufdeckte. Merken sie was? Sie haben nichts gehört? Wie auch! Außer der Randnotiz in dem Report-Bericht der Gewerkschaft NGG Südwest, also einer Regionalvertretung der Gewerkschaft, ist nichts von den Gewerkschaften zu vernehmen. Während zum Segen der Arbeitnehmer immerhin ein zwischenzeitliches Urteil den sogenannten christlichen Gewerkschaften ihre Tariffähigkeit abspricht, sind DGB und Konsorten in Bezug auf diese BA-Anweisung abgetaucht und wollen wohl auch keine Stellung beziehen.
Die Internetseite Hartzkritik.de hatte beim DGB um eine Stellungnahme zu der BA-Anweisung gebeten. Erst Tage später kam eine lapidare Absage, dass eine Stellungnahme seitens des DGB nicht möglich sei. Da fragt man sich, warum denn nicht? Aus der BA-Anweisung geht hervor, dass im Regelfall der Hartz IV-Aufstockung nur noch geprüft werden soll, wenn der Stundenlohn deutlich unterhalb von 3 Euro liegt. Nun gibt es allerdings mittlerweile Regionen in Deutschland, in denen Tarifverträge existieren, die sich kaum noch von dieser Prüfgrenze von 3 Euro abheben. Problematischer ist es, wenn sich Arbeitgeber gar nicht an irgendwelche Tarifverträge halten bzw. sich nicht an diese gebunden fühlen, oder es gar keine Tarifverträge gibt. Das Verhalten der Gewerkschaften zeigt hier mehr als deutlich, wie es tatsächlich um die Tarifautonomie, die die Regierungsparteien gerne anführen, wenn es um eine Forderung nach einem flächendeckenden Mindestlohn geht, bestellt ist. Die Gewerkschaften, ehemals als Vertreter der arbeitsamen Bürger ins Leben gerufen, hat sich in weiten Bereichen in ihrer Machtlosigkeit "eingerichtet". Vielmehr beschränken sich die Gewerkschaften heute eher auf den reinen Erhalt von Arbeitsplätzen, komme, was da wolle.
Während einige, sich partizipierende Bürger Proteste organisieren, um zu verdeutlichen, dass sie nicht für die Krise zahlen wollen, bemerkt eine Studie, dass die Löhne und damit die Einkommen durch die Krise gesunken sind. Mehr kann es nicht verdeutlichen, wie sich die meisten Bürger dann doch ihrem Schicksal ergeben und wie sehr sich die meisten Bürger auf ihre Arbeit oder schlimmer noch, Nichtarbeit reduzieren lassen. Auf der einen Seite kann man bei näherem Hinsehen eine kleine Randnotiz bemerken, dass Ver.di dazu aufruft, sich am nächsten Protest gegen die Krise am 20. März in Essen zu beteiligen, auf der anderen Seite muss man allerdings auch feststellen, dass die IG-Metall ohne irgendwelche konkreten Lohnforderungen in die Tarifverhandlungen zieht, obwohl erst kürzlich zu lesen war, dass die Hochhöfen wieder rauchen sollen. Machtlos stehen auch die Betriebsräte und Gewerkschafter des Bierbrauers Beck's vor einem Stellenabbau, obwohl der Konzern InBev, ehemals Interbrew, rund 3,4 Milliarden Euro Gewinn erzielte. Die Bremer Bierbrauer fragen dann auch zu Recht in einem Radio Bremen-Bericht, wer denn in Zukunft das nicht gerade günstige Beck's trinken soll, wenn bei guter wirtschaftlicher Situation Leute entlassen werden - in Bremen sollen es rund 220 sein, deutschlandweit über 360 - um dann bei Mehrarbeit wieder Leute für 3,50 Euro/Std. einzustellen. So sieht es deutschlandweit aus! Als Ersatz bietet man den Arbeitslosen dann Arbeitsplätze für 3,50 Euro/Std. an und wundert sich, warum niemand die Finger krumm machen will, bis auf die Menschen, die sich lediglich auf Arbeit um jeden Preis reduzieren, während man andere über sanktionsangedrohten Arbeitszwang für 1 Euro antreten lässt.
So wird Armut gezüchtet und über westerwellsches Kampagnentum über spätrömische Dekadenz der Blick des Bürgers verklärt, während sich Politiker dafür bezahlen lassen, mit Firmen, die dieses Wirtschaftsgebahren an den Tag legen, auf Parteitagen in Kontakt zu kommen. Da fragt man sich, wohin das noch führen soll, wenn nicht möglichst viele Bürger aufstehen, um an den bundesweiten Protesten teilzunehmen. Die nächste Chance zum Aufstehen gibt es am 20. März in Essen! (Hartzkritik.de, 07.03.2010)

Quelle:http://www.gegen-hartz.de/nachrichtenueberhartziv/der-hartz-iv-aufschrei-der-gewerkschaften-7723.php

DIE LINKE: Deutschland kann sich Merkel nicht mehr leisten

Bild: Bundestagsfraktion DIE LINKE im Bundestag“Deutschland kann sich Merkel nicht mehr leisten”, erklärt Michael Schlecht anlässlich des Treffens der Kanzlerin mit den Spitzen der großen Wirtschaftsverbände.

Der Chefvolkswirt der Fraktion DIE LINKE weiter:

“Die Kanzlerin verhindert einen Aufschwung. Sie regiert nur noch auf Zuruf von Herrn Ackermann und gegen Spendenquittung von Mövenpick. Sobald es keine Geschenke an Konzerne und Spitzenverdiener mehr zu verteilen gibt, tritt die Regierung im Leerlauf.

Die Wirtschaft stagniert. Hartz IV, Leiharbeit und Billiglöhne haben das Land in die Krise geführt. Gleichzeitig zocken die Banken wieder im Casino und scheffeln Geld in Steueroasen. Aber Kanzlerin Merkel tut nichts, um die Zocker zur Kasse zu bitten.

DIE LINKE fordert ein drittes und effektives Konjunkturprogramm sowie ein Zukunftsprogramm für Bildung, die Energiewende und 2 Millionen neue Jobs. Mit einer Millionärssteuer, einer reformierten Erbschaftssteuer und einem Spitzensteuersatz von mindestens 50 Prozent wäre dies finanzierbar. Vor allem brauchen wir einen gesetzlichen Mindestlohn, damit sich Leistung wieder lohnt.”

 

Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Pressestelle