Donnerstag, 22. Juli 2010

Scheinbar sinken die Arbeitslosenzahlen

Doch ist es wirklich Realität in diesem Lande geworden, dass die Arbeitslosenzahlen tatsächlich sinken? So, wie dies auch von der LINKEN dokumentiert und auf den Seiten von GuV veröffentlicht wird? Aber wie viel Wahrheitsgehalt steckt in diesen Meldungen? Werden Meldungen dieser Art nicht permanent manipuliert? So waren es bis zum Tag der Wahl des Bundespräsidenten über 70 %, welche Gauck angeblich unterstützten und für den Besseren hielten. Uns wurde sogar suggeriert, dass die Jugend auf einmal wieder der Politik zugewandt war, und nur deshalb, weil ein in ihren Augen sehr alter Mann drei, oder auch ein wenig mehr Sätze sagte. Es wurde uns vermittelt, dass es ein neues politisches Sommermärchen gab!

Deutschlands Jugend ließ sich von den Kommentaren eines verbitterten alten Mannes hinreißen, und fand nun wieder Gefallen daran, sich politisch einzubringen – ein Sommermärchen des politischen Aufbruchs! Doch sind Märchen eben nur erzählte, und vor allem erfundene Geschichten, welche gerne eine Realität abbilden, die gar nicht vorhanden ist!

Als Gauck nicht gewählt wurde, hatte die Neuausrichtung der Berichterstattung oberste Priorität! Schon am Tag nach der Wahl von Wulf wird uns erklärt, dass über 70 % der Deutschen ihn für die bessere Wahl halten. Woher dieser Umschwung kommt, wird von sogenannten Politikwissenschaftlern sehr fadenscheinig erklärt. Gerne spricht man nun davon, dass die Wähler – wer auch immer das sein soll, dem neuen Präsidenten Vorschusslorbeeren erteilen. Wo sind die jungen Menschen, welche in und mit Gauck den Aufbruch in eine glänzende Zukunft sahen?

Ist diese Stimmung schon vergessen, oder wurde uns nur ein inszenierter Aufbruch angeboten – ein wohl inszeniertes Märchen?

Der Wahrheitsgehalt all solcher Nachrichten geht für mich einfach gegen Null! So wie auch der, wenn über die aktuellen Arbeitslosenzahlen berichtet wird! Arbeitslosigkeit ist permanent am Sinken – dies umso intensiver, je konkreter sich die Wirtschaftskrise abzeichnet! Um die Arbeitslosigkeit vollends verschwinden zu lassen, wäre ein gesamtwirtschaftlicher Einbruch das beste Mittel hierfür. So werden wir zumindest von den neoliberalen Medien „aufgeklärt“!

Meine über 80 Jahre alte Bekannte sagte mir neulich – „So wie heute gelogen wird, dass gab es nicht einmal zu Hitlers Zeiten!“ Ob dies so stimmt, kann ich nicht beurteilen, dafür bin ich einfach zu jung! Aber dass wir belogen werden, das erlebe ich jeden Tag! In meinem Bekanntenkreis nimmt die Arbeitslosigkeit und die durch SPD und Grüne verordnete Verarmung via ALG II weiter zu!

Hier muss endlich gegen gesteuert werden! Plattitüden der Linkspartei, wie „Weg mit Hartz IV!“, sind da sicher nicht hilfreich! Um einen Wandel innerhalb der Gesellschaft herbeizuführen, ist es unabdingbar, neue Gesellschaftsmodelle zu leben! Auch diese können einmal in einer Sackgasse landen, nur sollte die Suche nach lebenswerten Alternativen oberste Priorität haben! Dann wird es uns auch gelingen, gemeinsam an einem neuen Gesellschaftskonzept zu arbeiten!

Quelle: Roland Spitzer von Gesellschaft-und-Visionen.de

Dienstag, 20. Juli 2010

Hoffnungslosigkeit (21.7.2010)

Hin und wieder erreichen mich Anrufe, die ich für einen Tageskommentar oder für einen Pranger nutzen kann. Natürlich ohne Namensnennung, es genügt, wenn ich die Begeisterung und Dankbarkeit unserer Obrigkeit auf mich lenke. Der Anrufer hat mir einige Zahlen genannt, nüchterne Zahlen, die in den Nachrichten nicht vorkommen, bestenfalls einen kurzen Einspalter in den Lokalblättern abwerfen. Es ist ja kein Robert Enke, der sich da vor den Zug geworfen hat, sondern ganz normale Mitmenschen. Im Bereich jeder Bahndirektion (oder wie immer das im Zuge der Demontage der Bahn heute heißen mag) haben sich im vergangenen halben Jahr schon Menschen in zweistelliger Anzahl vor die Züge geworfen, um ihrem Leben ein Ende zu setzen.

Jeder Lokomotivführer wird statistisch im Lauf seiner Dienstjahre auf diese Weise zum mehrfachen Selbstmord-Gehilfen. Er fährt auf Schienen, er kann nur bremsen, nicht ausweichen. Und bremsen mit tausenden Tonnen im Rücken dauert zu lange, um dem Selbstmörder eine Chance zu lassen. Ich frage mich, wie ein Mensch damit fertig wird, wenn er jeden Tag mit dem Wissen die Arbeit antritt, daß heute wieder ein Verzweifelter auf den Gleisen stehen kann, oder ihm vor die Lok springen wird.

Ich weiß nur, daß die Kanzlerin das sehr gut wegsteckt. Was die damit zu tun hat? Es gibt für alles eine Ursache, die für einen Selbstmord ist Hoffnungslosigkeit. Sicher, auf Liebeskummer hat Merkel keinen Einfluß, und wenn sich ein Mann umbringt, weil ihm die Frau davongelaufen ist, dann trifft die Politik nur eine Teilschuld. Ob es ein Drittel der namenlosen Selbstmörder ist, oder ob es drei Viertel sind - wirtschaftliche Gründe sind oft genug der Anlaß. Darauf, auf die wirtschaftliche Situation, hat die Politik Einfluß.

Selbst die Wirtschaft ist nur ein Teilaspekt, arme Leute gab es zu allen Zeiten. Armut ist bestenfalls ein Grund für frühes Sterben, aber kein Grund, sich umzubringen. Der wirkliche Grund ist Verzweiflung, ein so starker Zweifel an einer besseren Zukunft, daß er jegliche Hoffnung nimmt und damit den Lebensmut.

Die Erkenntnis, daß sich menschliches Leben auf Hoffnung gründet, mag banal erscheinen, trivial ist sie nicht. Ich mache jetzt meine Tischlerlehre, gehe als Geselle auf die Walz, wenn ich nach Hause zurückkehre, heirate ich die Luise, arbeitete tüchtig, um meine Kinder zu ernähren, und mache schließlich meinen Meisterbrief. So mag sich ein Junge um 1870 sein Leben geplant haben und vermutlich hat er es geschafft, diesen Lebensplan umzusetzen. Es gab immer ein Ziel, auch wenn es länger gedauert haben mag und unvorhersehbare Schwierigkeiten aufgetaucht sind. Rückschläge gehören dazu, auch ein paar Stunden der Verzweiflung, dann sind die Leute mit neuem Mut weitergeschritten, haben ihre Ziele schließlich erreicht.

Oh, nicht immer, auch damals gab es schon Leute, die sich vor dem Zug geworfen oder ertränkt haben. Es waren nur deutlich weniger Menschen, die sich aufgegeben haben.

Heute sieht es schlimmer aus. Von offizieller Seite wird keine Hoffnung verbreitet, sondern diese genommen. Die "Vorbilder" in der Politik sind alles, nur keine Vorbilder. Jeder versucht, zu raffen, was immer geht, hier ein Mandat, dort einen Posten, tunlichst alles mit Pensionsanspruch. Arbeit kennen die Politiker oft nur vom Zuschauen, nicht aus eigener Erfahrung. Wer derart ausschließlich auf das eigene Wohl bedacht ist, gibt keine Hoffnung, sorgt nicht für Lebensmut.

Sie, die selbst nichts können außer Politik, verlangen von den Menschen Flexibilität. Das Wort ist positiv besetzt, dabei bedeutet es Beugsamkeit, anders ausgedrückt: sich ins Joch beugen. Wer mit 30 seinen Arbeitsplatz verliert, bekommt bei aller Flexibilität nur noch "Zeitarbeit", schlecht bezahlte "Jobs", bei denen der Vermittler mehr kassiert als derjenige, der sich ins Joch gebeugt hat. Ein Wiederaufstieg, eine Rückkehr aus dem prekären Arbeitsverhältnis ist nicht vorgesehen, statt dessen bietet das System Hartz IV und schließlich eine Rente auf Sozialhilfeniveau.

Das sind die Perspektiven für Menschen, über welche die Eltern gesagt haben: "Meinem Kind soll es einmal besser gehen!" Am Ende des Arbeitslebens steht nicht mehr die auskömmliche Rente und der verdiente Ruhestand. Die Rentenkassen wurden von den Politikern systematisch geplündert, für Zuwanderer aus aller Herren Länder, für Wiedergutmachung an Israel, für Wahlgeschenke. Die heute lebende Rentnergeneration wird diejenige sein, die das Optimum aus der Rentenkasse bekommen hat - trotzdem nimmt die Altersarmut immer weiter zu. Auf der einen Seite Überfluß, für die Mehrzahl der Menschen Mangel.

Hartz IV ist heute das "Ziel" des Arbeitslebens. Für all jene, bei denen das Schulsystem gewollt versagt hat, steht das Ziel gleich am Anfang des Rennens, für andere kommt es nach mehr oder weniger Zeit, mit 30 oder mit 50. Die Großeltern, ja noch die Eltern, haben es geschafft, sich hochzuarbeiten. Das eigene Häuschen im Grünen, der oft formulierte Traum, war für sie noch erreichbar. Wer gewußt hatte, daß er sein Leben lang bei steigendem Lohn seine Arbeit behalten würde, konnte eine Hypothek auf 30 Jahre abschließen und abbezahlen. Wer nicht weiß, ob er in sechs Monaten noch in Lohn und Brot stehen wird, kann sich diese Hypothek nicht mehr erlauben.

Eine dynamische Gesellschaft zeichnet sich durch ihre Durchlässigkeit aus. Wir können alle mal scheitern, brauchen eine zweite und vielleicht sogar eine dritte Chance. Wer auf dem geraden Weg strauchelt, geht einen Umweg und gelangt trotzdem ans Ziel. Das ist das Muster einer Gesellschaft, die wir früher einmal gewesen sind. Wer heute in der BRD strauchelt, wird nicht mehr aufgefangen, sondern gnadenlos aussortiert.

Keine Arbeit - keine Wohnung, keine Wohnung - keine Arbeit. So beginnt der Teufelskreis. Oh, noch funktionieren die Sozialsysteme, auch wenn sie durch die politisch gewollte Zuwanderung immer weiter belastet werden. Wohnung, Kleidung und Nahrung gibt es via Hartz IV, Arbeitsministerin von der Leyen möchte diese Leute mit "Bürgerarbeit" beschäftigen. In früheren Zeiten nannte man das "Staatssklaven", die für Wohnung, Kleidung und Nahrung öffentliche Arbeiten verrichteten. Die Peitsche wird nicht mehr geschwungen, doch sonst sind die Modelle austauschbar. Die "Bürgerarbeiter" sind Leibeigene des Staates, nicht explizit, sondern weil sich das ganz einfach so ergibt. Freie Wahl der Wohnung? Nein, das wird nicht bezahlt. Freie Wahl des Wohnorts? Nur, wenn es dem Leibeigenen gelingt, Arbeit zu finden. Freie Wahl der Arbeit? Nein, denn die "Bürgerarbeit" ist Pflicht.

Das alles aber nur für Deutsche, denn gegen die eigenen Landsleute zeigt sich dieser seltsame Staat gnadenlos. Bei Zuwanderern zeigt sich dieses Gebilde viel konzilianter. Wer binnen Minuten 30 Cousins und Schwager herbeirufen kann, dem tut die Polizei nichts, der wird nicht zu Arbeiten herangezogen. Dort gibt es keine Kontrollen und keine Nachfragen, wieso der Clanchef ein teueres Auto fährt.

Wir werden zu Fremden im eigenen Land, wenn Deutsche bestimmte Stadtteile in Städten mit deutschem Namen nicht mehr betreten können, ohne in Gefahr für Hab und Gut, Leib und Leben zu geraten. Da müssen wir eben flexibel sein, uns in das Joch beugen, das uns Politiker hingestellt haben, die alles vertreten, nur nicht deutsche Interessen.

Eine solche Politik, solche Zustände kosten Leben. Direkt, indem die Menschen sich for die Züge werfen, indirekt, indem die Sorgen Lebensjahre kosten. Gewalt wird nicht in Toten gemessen, sondern in vernichteten Lebensjahren. Nach diesem Maßstab leiden wir derzeit so wie im zweiten Weltkrieg. Jedes durch Armut und Hoffnungslosigkeit ungeborene Kind schlägt mit 80 vernichteten Jahren zu Buche, jeder Selbstmörder zählt, jeder Rentner, der gramgebeugt oder durch Krebs und Herzinfarkt vor der Zeit stirbt, geht in die Rechnung ein.

Ich vergleiche das mit dem Weltkrieg, weil die meisten Deutschen erst nach diesem Weltkrieg ermordet worden sind. Der Krieg wurde uns von außen aufgezwungen, doch heute wird unseren Vorfahren und unseren Helden die Ehre aberkannt, sie werden als Verbrecher diffamiert. Die Geschichte mag für andere Völker eine Quelle des Stolzes und der Selbstachtung sein, uns wurde die Geschichte genommen. Willfährige Deutsche besorgen das Propagandahandwerk der Sieger, streuen unablässig Asche auf unsere Häupter und Salz in unsere Wunden. Dieser Trost bleibt uns folglich versagt.

Die deutsche Kultur, ein Werk der Jahrtausende, wird in den Schmutz gezogen. Oh, die Klassiker werden noch auf die Bühne gebracht, aber in moderner Inszenierung. Die Zauberflöte in der Kulisse eines Schlachthofs inszeniert, Faust auf einer Müllhalde, Die Räuber in einer Psychiatrie - die Möglichkeiten, durch eine Aufführung abzuschrecken, sind unbegrenzt. Die Spiele für die Unterschicht beziehen wir heute aus Amerika, in Form von schlechten Serien, in Form von schlechten Showformaten, in Form von "Talk" auf unterstem Niveau. Politik ist eine Veranstaltung, die im Fernsehen erklärt werden muß, in langen nichtssagenden Monologen.

Wir haben während der Fußball-Weltmeisterschaft die entfesselten Fanatiker-Horden gesehen. Vom Standpunkt des reifen Menschen mag man sich pikiert fühlen, doch es gibt wie so oft zwei Seiten. Was wir da gesehen haben, war ein Ausbruch der Hoffnung, da hatten Menschen ein gemeinsames Ziel. Wenn man schon nicht selbst auf dem Rasen steht, wenn man schon nicht selbst vor Ort die Spieler anfeuern kann, wollte man zumindest in der Gemeinschaft den Sieg erleben, den Erfolg feiern. Ein Volk in Hoffnungslosigkeit, ausgeplündert vom Rest der Welt und der eigenen Regierung, wagte es, zeitweilig auf sich selbst stolz zu sein. Deshalb durften wir nicht gewinnen, ein Weltmeistertitel hätte das Selbstbewußtsein der Deutschen gestärkt.

Also werfen wir uns auch im zweiten Halbjahr vor die Züge, denn die Situation im Land wird schlechter und hoffnungsloser. Wer oben ist, kassiert beidhändig, und wenn das noch nicht ausreicht, läßt er sich zusätzlich alle Hosen- und Jackentaschen vollstopfen. Wer es nicht nach oben geschafft hat, bei dem wird gekürzt und gespart, dafür sorgt schon die Kanzlerin. Jene Firmen, die von der Politik begünstigt werden, zahlen dafür Dividende, indem sie abgehalfterte Politiker als hochbezahlte Frühstücksdirektoren einstellen.

Wer immer die BRD betritt, ob als Reisender oder durch Geburt, soweit er Deutscher ist, sollte alle Hoffnung fahren lassen. Die Politiker wünschen den Untergang.

Das aber ist eine kurzfristige Denkweise. Das deutsche Volk gibt es seit Jahrtausenden, das Volk hat Besatzung und Unterdrückung überlebt, Hungersnot und Pest - es wird auch Zuwanderung, Fremdbestimmung und die BRD überleben. Wer sich vor den Zug wirft, begibt sich der Hoffnung auf jene besseren Zeiten, die uns nach dem Ende der BRD bevorstehen. Es wird besser werden, ja.

Wir sind jedoch in der Rolle eines Kranken, dem nur noch eine Operation helfen kann. Wir werden aufgeschnitten, ganz schwer, ja lebensgefährlich verletzt, und während die Operationswunden verheilen, wird es uns viel schlechter gehen als zuvor. Danach aber, wenn nur noch ein paar Narben an den Eingriff erinnern, geht es uns weitaus besser als zuvor. Das Leben hat an Qualität gewonnen - und wir alle die Hoffnung zurückerlangt.

Leben Sie, liebe Leser, denn nur wenn Sie leben, können Sie sich in diese neue, in diese bessere Zeit einbringen. Es lohnt sich einfach nicht, sich vor einen Zug zu werfen.

© Michael Winkler

Quelle:http://www.michaelwinkler.de/Pranger/Pranger.html

Dienstag, 13. Juli 2010

Spruch des Tages

Wenn man sich die zahlreichen Probleme, kleinen und großen Katastrophen samt den entsprechenden Ausreden der Verantwortlichen bei den Verkehrsbetrieben, allen voran bei der Deutschen Bahn (DB) anschaut, dann könnte man meinen, es hätte in den vergangenen Jahrzehnten seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Deutschland weder kalte  Winter noch heiße Sommer gegeben. Und das verlogene Geschwätz von den “bedauerlichen Ausnahmen” oder “bedauerlichen Einzelfällen” kann man sich bei dieser Gelegenheit auch gleich sparen. Denn weder werden diese Vorfälle tatsächlich bedauert, noch sind es wirklich Ausnahmen oder Einzelfälle. Tatsache ist hingegen, dass sich die allgemeine Leistungs- und Servicequalität bei diesen Unternehmen – und natürlich ist die Deutsche Bahn auch hier wieder Spitzenreiter – seit vielen Jahren im stetigen Sinkflug befindet, während das Preisniveau kontinuierlich steigt. Der einzige Weg solcher Unternehmen zur Steigerung der Rendite besteht nämlich darin, eine immer billigere und somit auch in der Regel beschissenere Leistung zu steigenden Preisen zu verkaufen.

Quelle:http://www.perspektive2010.org/blog/2010/07/13/spruch-des-tages-390/

Montag, 12. Juli 2010

Warum die Eurozone auseinanderbrechen wird

Bob Chapman, The International Forecaster, 10.07.2010

Es war in den späten 50er Jahren, als wir das erste Mal einen flüchtigen Eindruck vom europäischen Binnenmarkt erhielten. Zu jener Zeit lebten wir in Europa. Diese Entwicklung ging mit der 1960 geschaffenen europäischen Freihandelsorganisation, EFTA, einher und verfestigte sich im Verlaufe der 60er Jahre weiter durch das deutsche Wirtschaftswunder. Danach folgten weitere Jahre der Konsolidierung, die dann zur Europäischen Gemeinschaft und schließlich dem Ende der Sowjetunion, dem Maastrichtvertrag und dem Euro führten. Die meisten Menschen waren sich während all dieser Jahre gar nicht im Klaren darüber, dass diese Zusammenschlüsse tatsächlich einen Wiederaufbau des Zentralismus darstellten, den man einst das Römische Reich nannte.

Vor vielen Jahren hatten wir bereits darüber geschrieben, dass die Europäische Union zum Scheitern verurteilt ist. Es handelt sich um eine unnatürliche Allianz von Stämmen, welche seit Anbeginn der Zeit miteinander in Konflikt standen und nun durch eine Währung zusammengehalten werden, die darauf basiert, dass deren Zinssatz allen passen würde. Die sozialen und politischen Auswirkungen sind enorm. Die Theorie des einheitlichen Zinssatzes, der allen passt, verdammte die Allianz von Anfang an zum Scheitern, da es sich hierbei um einen Mechanismus für eine massive Fehlsteuerung von Geldern handelt. Dadurch wurden die Gelder in der gesamten Europäischen Union fehlgeleitet und, was viel schlimmer ist, ging mit dem Ganzen der schleichende Verlust von Souveränität einher. Das kann passieren, wenn Wirtschaft, Finanzwelt und soziale Erwägungen für politische Dummheiten oder vielleicht auch Opportunismus eingespannt werden. Daher schrieben wir bereits vor vielen Jahren, dass diese Versuche ganz einfach schief gehen mussten.

Der Grund dafür war, dass die Finanzen von politisch motivierten Bürokraten gesteuert wurden, von denen die meisten an der Weltregierung interessiert waren. Das Ergebnis liegt heute vor – ein Europa, das kurz davor steht zu Scheitern und auseinanderzubrechen. Ein System, das nicht nur als ein Einfallstor für die Eine-Welt-Regierung diente, sondern eines, das wenigsten über einen bestimmten Zeitraum hinweg die Macht Deutschlands kanalisieren würde. Die letzte Hürde Deutschland bestand in der Wiedervereinigung, die so durchgeführt wurde, dass es Westdeutschland ein Vermögen kostete und zehn Jahre lang das Wachstum hemmte.

Jetzt hat man mit einem Rettungspaket zu kämpfen. Durch Austerität in ganz Europa und England will man die benötigten Geldmittel aufbringen um den Bankern die Schulden zurückzuzahlen – Schulden, die von 5 Eurozonenländern angehäuft wurden, Schulden, die von den Banken aus dem Nichts geschaffen wurden und die jetzt nicht nur aus den Säckeln der Länder, die sich in Schwierigkeiten befinden, zu zahlen sind, sondern auch durch die Geldgeber anderer souveräner Staaten wie Frankreich, Deutschland und anderen.

Wir glauben, dass die mitteleuropäischen Länder dazu tendieren werden wieder zu diversifizieren und zu ihren nationalistischen Tendenzen zurückzukehren, nachdem sie in der Europäischen Union und Währungsunion nicht erfolgreich gewesen sind. Die Kernländer mussten feststellen, dass der überehrgeizige und armselig geschaffene Euro zur Abhängigkeitsfalle wurde und die Zentralisierung sich als bürokratischer Albtraum herausstellte.

Deutschland hat für seine Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland einen sehr hohen Preis bezahlt. Der 1:1 Umtauschkurs der Ost- in die Westmark stellte sich als sehr teuer heraus, wobei noch die Wiederaufbaukosten für Ostdeutschland hinzuzurechnen sind, wo man dem Westen 20 Jahre hinterher war – ein Beispiel für gehemmtes Wachstum. Darüber hinaus ging die Arbeitsmoral verloren. Aus Deutscher Sicht musste die Wiedervereinigung stattfinden. Die USA, besonders jedoch die Briten und die Franzosen waren über die Wiedervereinigung hocherfreut, weil sie genau wussten, dass es das Wachstum für zehn Jahre behindern und Deutschland weniger durchsetzungs- und wettbewerbsfähig machen würde. Danach war der Euro ein Mühlenstein um den Hals des Landes. Nur die Hälfte der Deutschen wollte die Europäische Union und 68% wollen bis heute keinen Euro. Tatsache ist, dass sie sogar Euros, die von anderen Mitgliedsländern der Eurozone gedruckt werden, skeptisch gegenüberstehen.

Wenn wir uns zurückerinnern, hatten die Franzosen und die Niederländer bei den Abstimmungen zur EU-Verfassung mit nein gestimmt und in Deutschland gab es überhaupt kein Referendum. Die korrupten Politiker stimmten in ihrem Namen ab und verkauften und verrieten sie im Grunde. Wie Sie wissen, hat man ihnen illegal eine Verfassung reingewürgt.

Also zunächst einmal keine Verfassung und dann noch die Währungsunion – dieses Projekt hatte nie Aussicht auf Erfolg. Herausgekommen ist eine 27-Länderunion mit einer 16-Länderwährung. Der Zusammenbruch der Europäischen Union wird – wie oben bereits erwähnt – zu Dezentralisierung und Nationalismus führen. Dieser Stammestrieb ist völlig normal, ungeachtet der gemeinsamen Religion des Westens und Kontinentaleuropas. An dieser Stelle müssen wir anmerken, dass die Religion die Europäer noch nie davon abhielt sich gegenseitig zu töten, das haben wir ein ums andere Mal erlebt. Das war natürlich das Werk der Banker, aber das ist eine andere Geschichte.

Das Ergebnis dieser über Europa hereinbrechenden Veränderungen wird sein, dass Europa wieder auf traditionelle Art funktionieren und dabei sogar noch stärker aufblühen wird als zuvor. Die schwächeren Länder, die subventioniert wurden, werden wieder ins Hintertreffen gelangen. So funktionieren Gesellschaften ganz einfach nun mal. Wir gehen davon aus, dass alle Länder schließlich wieder zu Schutzzöllen auf Waren und Dienstleistungen zurückkehren werden, da Europa und die USA nicht mit niedrigen Arbeitskosten mithalten können. Die EU und die Welthandelsorganisationen werden daher in Zukunft wahrscheinlich nicht mehr existieren. Bei den Anführern derartiger Veränderungen könnte es sich durchaus um England und die USA handeln. Diese Entwicklungen könnten auch schwierige Zeiten für Muslime und illegale Einwanderer in England und in Kontinentaleuropa mit sich bringen.

Die Eine-Welt, das Konzept der Neuen Weltordnung, könnte durchaus zu Grabe getragen werden, außer natürlich, die Eliten starten einen neuen Weltkrieg. Eine Sache ist jedoch sicher: Die Fehlleitung von Vermögen würde aufhören. Nie wieder ein Zinssatz der allen passt und nie wieder Subventionen. Die Banken und Regierungen werden ebenfalls feststellen, dass die Schulden der PIIGS-Länder definitiv wird umgeschuldet werden müssen. Falls die Geldgeber dies nicht begreifen sollten, kommt es zu einem allseitigen Zahlungsausfall. Dies wird finanzielle und politische Realität werden. Unverantwortlich zu reagieren, können sich die Geld gebenden Länder nicht leisten und wir sollten auch nicht vergessen, dass der Kreditgeber zu 80% für den Kredit verantwortlich ist. Sie haben die Vertragsbedingungen geschaffen, genauso, wie sie die Kredite aus dem Nichts herbeizauberten.

Eine 70%ige Abschreibung der Schulden würde funktionieren, aber dies würde auch bedeuten, dass es bei den Geldgebern zu Verlusten von USD 1,4 Billionen kommt. Länder wie Deutschland, Frankreich und Holland könnten diese Verluste wegstecken, aber schwächere Länder und Banken würden dazu nicht in der Lage sein. Und nochmals: Darüber hätten sie nachdenken sollen, als sie die Kredite vergeben haben.

Die Schuldfrage stellt sich auch aufgrund der Aktivitäten der Aufsichtsbehörden, die in der Vergangenheit alles dafür taten Banken und Versicherungsfirmen zu zwingen fragwürdige Schulden aufzukaufen. Es verdeutlicht uns, wie hinterhältig die Geschichte dieser Kredite gewesen ist. Das ist auch der Grund dafür, warum zentralisierte Kontrolle nicht funktioniert. Es gab einige Situationen, wo man qualitativ hochwertige Papiere veräußerte um Müll zu kaufen, nur weil die Bürokraten in Brüssel dies so angewiesen hatten. Das Ergebnis dessen ist die nun vorliegende Realität. Die gestürzten Länder können überhaupt nicht zahlen, ohne dass sie dabei nicht in eine 30 bis 50 Jahre anhaltende Depression rutschen würden. Das bedeutet, sie würden so gut wie keine Geschäfte mit den gesünderen Ländern machen, was die Verbreitung der Depression noch stärker befördern würde.

Und dies bedeutet wiederum, dass ein großes Treffen ansteht, bei dem die USA und Großbritannien dabei sein würden und sollten, auf dem – wie wir es bereits seit Monaten vorhersagen – die Zahlungseinstellungen und Abwertungen vorangetrieben werden. Ein derartiger Vertrag würde die Depression nicht abwehren, aber er würde sie verkürzen. Die großen Verlierer werden dann die Geldgeber, die solventen Länder und Personen sein. Das kommt daher, weil ihr Vermögen um zwei Drittel fallen wird, während zur selben Zeit ihre Währungen abwerten und sie in die geordnete Insolvenz eintreten. Wenn Sie davon nicht überzeugt sein sollten, schauen Sie sich doch einmal die Abwertungen bei den Schulden an, welche die Zahlungsunfähigkeit Europas widerspiegeln. Als Beispiel können hier die Schulden Griechenlands dienen. Das ist eine bewiesene Tatsache.

Griechenland, die Eurozone und die Herangehensweise der EU erleben gerade den schrittweisen Niedergang. Wenn die Beteiligten clever wären, würden sie Umschulden und Griechenland vom Euro losreißen. Nein, das tun sie nicht, stattdessen erleben wir, wie der griechische Premierminister die griechischen Inseln an seine Bilderberg-Freunde aus ganz Europa abverkauft. Der Schlüssel für Griechenlands Überleben ist nicht der Euro, sondern die Rückkehr zur abgewerteten Drachme. Dann bräuchten die Nordeuropäer auch keine Nullzinspolitik. Ursprünglich waren es die niedrigen Zinsen der PIIGS-Länder, welche für den Beginn der Krise sorgten.

Der Weg für die Erholung der EZB würde über die Anhebung der Zinssätze führen, aber sie kann die Zinsen nicht erhöhen. Die USA und die FED würden sie von allen Seiten attackieren. Also besteht die Alternative darin, dass die EZB es der Zentralbank eines jeden Landes erlaubt ihre eigenen Zinssätze festzulegen. Das würde funktionieren, aber es würde der EZB auch die Macht aus den Händen nehmen, daher wollen sie das auch nicht tun, was im Ergebnis zu einem Zusammenbruch des Euros aus dem Inneren heraus führen wird.

Ein Aufbrechen des Euros würde die stärkeren Länder davon befreien Schulden von suspekten Ländern kaufen zu müssen. Diese Gelder könnten dann in neue Produkte, Immobilien und Expansion fließen – Dinge, welche die Gewinne erhöhen und zu geringeren Steuern sowie einer stabileren Regierung führen. Umso schneller die 5 PIIGS-Länder aus der Eurozone entfernt werden und man den Euro loswird, umso besser wird ganz Europa am Ende dran sein. Trotz der sich abzeichnenden unbedienbaren Schulden, würde es den stärkeren europäischen Ländern nach einer Phase der Anpassung sehr gut gehen. Sie wären nicht länger durch die politischen Bürokraten in Brüssel gefesselt.

Die europäischen Märkte werden zu ihren historischen Stammeswurzeln zurückkehren und auf natürliche Art funktionieren. Die meisten Länder werden dann wesentlich besser darauf vorbereitet sein an einem neuen freien Markt teilzunehmen und sich dabei auch wohl fühlen. Dies würde auch Dezentralisierung und Vielfalt bedeuten. Den Euro und die Europäische Union loszuwerden wird das Beste sein, was den europäischen Ländern seit Jahren passiert ist. Selbstverständlich wird das bei der Meute der Neuen Weltordnung nicht gut ankommen. Sie werden wieder einmal keinen Erfolg gehabt haben…

Lesen Sie mehr über Euro-Crash: Warum die Eurozone auseinanderbrechen wird von www.propagandafront.de

 

Quelle:http://www.propagandafront.de/137070/euro-crash-warum-die-eurozone-auseinanderbrechen-wird.html

Sonntag, 11. Juli 2010

Bürgerarbeit: Zwang zu jeder Arbeit

Bild: Bundestagsfraktion DIE LINKE im Bundestag“Nun ist es Gewissheit. Mit der Bürgerarbeit wird der Zwang zur Arbeit für Bezieher von Hartz IV eingeführt. Die Feststellung von Bundesministerin Dr. von der Leyen zur Bürgerarbeit, ‚aktiv zu sein, ist immer besser als zu hause auf ein Jobangebot zu warten’, ist an Zynismus nicht zu überbieten, bedeutet Bürgerarbeit doch, dass jeder Erwerbslose erpresst werden kann, gegen seinen Willen nahezu in Vollzeit in jedweder Tätigkeit, unabhängig von der Qualifikation, für seine bloße Existenz zu schuften”, erklärt Sabine Zimmermann anlässlich der heutigen Pressekonferenz zur Vorstellung des Bundesprogramms Bürgerarbeit durch Bundesarbeitsministerin Dr. Ursula von der Leyen.

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Erwerbslose im Hartz IV-System können in Zukunft gezwungen werden, im Rahmen der Bürgerarbeit jeden erhaltenen Euro Sozialleistung abzuarbeiten. Im Regelfall wird der Verdienst aus der Bürgerarbeit das Niveau von Hartz IV nicht überschreiten. Bei Ablehnung der Bürgerarbeit können die Leistungen gekürzt werden, bis zur kompletten Streichung.

Die Finanzierung der Bürgerarbeitsplätze durch den normalen Hartz IV-Haushalt für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen entzieht den ARGEn und Optionskommunen rund 700 Millionen Euro, die dann natürlich für sinnvolle und nachhaltige Qualifizierungsmaßnahmen fehlen werden. Die zentrale Erkenntnis, die immer wieder von Studien der Bundesagentur für Arbeit selber belegt wird, nämlich, dass nichts so gut vor Arbeitslosigkeit schützt wie Bildung, ist bislang offensichtlich noch nicht bis zur Bundesregierung vorgedrungen.

Völlig ungeklärt ist zudem die Frage, wie garantiert werden kann, dass die Bürgerarbeitsplätze tatsächlich zusätzlich sind und keine bestehenden Beschäftigungsverhältnisse verdrängen. Angesichts der Erfahrungen mit den Ein-Euro-Jobs und deren Verdrängungseffekten ist bei der Bürgerarbeit dasselbe zu erwarten.“

Quelle: Fraktion DIE LINKE. im Bundestag, Pressestelle

Samstag, 10. Juli 2010

Deutschland - Ein Sommernachtsalbtraum

Man kriegt das alles ja nicht mehr gebacken. Da vergießen die Menschen Tränen, weil ihre Fußball-Nationalmannschaft den Weltmeister vergeigt hat, während sie den sozialen Kahlschlag im eigenen Land klaglos hinnehmen.

Da wird mal eben die asozialste Gesundheitsreform durchgewinkt, die man sich hat ausdenken können, da werden die Rentenbeitragszahlungen der Menschen gestrichen, die jahrzehntelang in die Kassen eingezahlt haben und die dann kurz vor ihrem Ruhestand in die Arbeitslosigkeit geschickt wurden, da soll das Elterngeld für diejenigen ganz gestrichen werden, die es am nötigsten brauchen. Das unveräußerliche Recht auf Bildung von Kindern, deren Eltern mangels Jobangeboten erwerbslos sind, oder die aufgrund von Sklavenlöhnen ihr Gehalt aufstocken müssen, soll durch Chipkarten ersetzt werden - eine geniale Idee und lukrative Einkommenssicherung für all die dubiosen Nachhilfeinstitutionen, die sich nun endlich auch an den stigmatisierten Kindern aus einkommensschwachen Familien vergreifen können.

Ach ja, ganz nebenbei wurde auch noch ein Bundespräsident ins Amt gehievt, dessen Wahl eindeutig ungültig ist - und die Medien schweigen sich aus.

Immerhin, auch wenn wir den Weltmeister im Fußball vergeigt haben, so tragen wir den Titel ja immer noch im Export und neuerdings sogar in der Beliebtheit - BBC hat’s für uns ermittelt: Die Deutschen gelten als das beliebteste Volk der Welt!

Bei soviel Freude, tut’s auch nicht weh, wenn die letzten noch verbleibenden “Querulanten”, misshandelt, traumatisiert und eingebuchtet werden. Kanada dürfte hier lediglich die Vorreiterrolle spielen und den Weg weisen, der auch alljenen hierzulande bevorsteht, die immer noch nicht begriffen haben, wie unsere “freiheitlich-rechtliche Demokratie” funktioniert.

Quelle: DUCKHOME