Sonntag, 3. Oktober 2010

3. Oktober 2010 - 20 Jahre DDR 2.0

Die scheindemokratische Parteiendiktatur feiert an diesem Tag ihre 20jährige Herrschaft über die vereinigten Besatzungszonen des Deutschen Reiches. Eine Feierlichkeit, die mit viel Pathos begangen wird, mit großspurigen Reden, wie gut es uns doch ergangen ist. Oh ja, ein paar Leuten ist es in diesen 20 Jahren besser ergangen, Manager, Banker, Politiker kassieren ab, wie nie zuvor. Hier hat die Republik ihre Maßlosigkeit gezeigt, hier sind in den Himmel wachsende Landschaften entstanden.

Bloß sind diese Leute nicht das Volk, nicht die Mehrheit in diesem Land. Die Mehrheit zahlt Steuern und immer höhere Sozialbeiträge, deren Reallöhne stagnieren. Hier wird gespart, damit dieses Land sich Exportweltmeister nennen konnte. Was hat die Vereinigung der vier Zonen der Mehrheit gebracht? Die Regierenden haben beschlossen, sich ihren eigenen Palast der Republik hinzustellen, das Kanzleramt, viermal größer als das Weiße Haus in Washington, das größte Reisebüro der Welt. Den alten Palast der Republik, das Wahrzeichen des alten sozialistischen Staates, hat man plattgewalzt. Die D-Mark, das ehrliche Geld für ehrliche Arbeit, eine der stabilsten Währungen der Welt, hat der rückgratlose Kanzler der Zonenvereinigung dem Ansinnen seines Freundes Mitterand geopfert, was inzwischen auch in der Systempresse zugegeben wird. Hätte Frankreich sonst die Vereinigung verhindert? Die USA und die UdSSR waren sich einig geworden, Großbritannien hat zähneknirschend zugestimmt, was hätte das klein gewordene Frankreich da noch einwenden können?

Der Auftrag des Grundgesetzes, dieses durch eine Verfassung zu ersetzen, wenn Deutschland wieder vereinigt ist, wurde schlichtweg ignoriert. Die Politiker leben gut mit einem Grundgesetz, das sich nach Kassenlage und Parteienlaune verändern läßt. Der neue Staatsauftrag im Grundgesetz lautet, diesen Staat möglichst schnell aufzulösen, alle Souveränitätsrechte des deutschen Volkes auf die überstaatliche EU zu verlagern, auf die neue Sowjetunion und ihr Politbüro der hochbezahlten Kommissare. Damit dies reibungslos geschieht, wurde der Entrechtungsvertrag von Lissabon geschlossen, der Weg zur Abschaffung dessen, was heute so großartig gefeiert wird.

Für das Volk gibt es ein paar Brosamen. Parlamentarier sammeln die gut bezahlten Pöstchen neben ihrer Parlamentsuntätigkeit; sie können das beruhigt tun, denn fünf Sechstel aller Gesetze stammen aus Brüssel, da braucht Berlin nicht mehr arbeiten, nur freudig nicken. Die Wähler bekommen Lohn nach Gutsherrenart, Mindestlöhne sind die Ausnahme, Tarifverträge ein Auslaufmodell. Zeitarbeit heißt das Zauberwort der Lohndrücker, hire and fire auf gut Neudeutsch. Und wer nach 30 oder gar nur 20 Arbeitsjahren als zu alt, als verbraucht abgestempelt wird, bekommt die großzügige Leistungen nach Hartz IV; genau wie jeder Zuwanderer, der in Merkel-Deutschland noch nie einen Handschlag getan hat.

In der alten DDR sind die Menschen auf die Straße gegangen, bei den Montagsdemonstrationen in Leipzig. In der neuen DDR gehen die Menschen in Stuttgart auf die Straße, noch geht es dort um einen unsinnigen Bahnhof, den die Parteibonzen durchpeitschen wollen. Damals waren es Stasi-Schläger, die auf die Demonstranten losgelassen worden sind, bis die Staatsführung in Hilflosigkeit kapituliert hat. Heute sind es Polizisten, Ordnungshüter, Freunde und Helfer, welche von den Parteibonzen auf das Volk gehetzt werden. Die Brutalität der Bilder gleicht sich.

Wir haben eine Kanzlerin, die erklärt, die Wahlen am 27. März 2011 sollen als Volksentscheid über Stuttgart 21 dienen. Was so demokratisch klingt, ist nur ein Ablenkungsmanöver der Parteiendiktatur, denn bevor das Volk entschieden hat, wurden von der abgehobenen Obrigkeit längst Tatsachen geschaffen: Ein Teil des alten Bahnhofs ist bereits abgerissen, die uralten Bäume in Schlossgarten sind bereits gefällt. Sogar am Samstag arbeiten die Bagger unablässig. Das Volk wird nicht gefragt, und sollte es dagegen entscheiden, sind schon ungezählte Millionen in diesem Projekt verarbeitet worden.

Die Demonstrationen in der DDR haben mit den Rufen: "Wir wollen raus!" begonnen. Anders als vor 20 Jahren hat die heutige Regierung nichts dagegen, wenn möglichst viele Deutsche dieses Land verlassen. Nur weg mit ihnen, dann wird das Land besenrein den Zuwanderern übergeben. Gefährlich wurde es für die alte Sozialistische Einheitspartei, als in Leipzig andere Rufe erklungen sind. Wenn diese Rufe jetzt in Stuttgart aufgenommen werden, wird es auch für die heutige Sozialistische Einheitspartei mit ihren sechs linken Flügeln gefährlich. Gerufen wurde, was in einer Demokratie selbstverständlich sein sollte, woran die Demokraten da oben jedoch nicht oft genug erinnert werden können:

WIR sind das Volk!

Quelle:http://michaelwinkler.de/Kommentar.html

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