Donnerstag, 5. August 2010

Die Medien jubeln!

Die Medien gehen über mit Jubelnachrichten, wonach die Krise jetzt endgültig überwunden ist! Der Konjunkturmotor springt wieder an, das Vertrauen der Bevölkerung in die Banken kehrt wieder zurück, die Arbeitslosigkeit vermindert sich, es werden wieder Gewinne geschrieben, das Gespenst der Krise zieht sich zurück ...
Also rief ich einen befreundeten Journalisten bei einer grossen. österreichischen Tageszeitung an. "Wir müssen positive Stimmung verbreiten!", war seine Antwort. Auch wenn dies nicht der Realität entspricht? "Welcher Realität?", stellte er zynisch die Gegenfrage. "Schau, das Loch im Golf von Mexiko haben sie auch geschlossen ... vorerst! Dass da noch etwas nachkommen wird, kann man höchstens zwischen den Zeilen verpacken. Wir müssen die Menschen beruhigen. Panik wäre völlig kontraproduktiv!" Aber das System ist völlig überzogen, selbst die Politik steht auf Grund der Überschuldungen und Verschuldungen von Staaten, Ländern und Kommunen vor unlösbaren Problemen? "Ja, aber noch läuft der Motor und das Stottern bemerkt kaum jemand. Solange nicht wieder was Grösseres passiert, sprich eine grosse Bank oder ein Staat pleite geht, werden wir den Focus auf positive Aspekte richten." Aber wäre es nicht die Pflicht der Medien, nicht Panik zu verbreiten, sondern die Menschen vorsichtig auf gröbere Verwerfungen innerhalb unseres Systems vorzubereiten? Er lacht auf: "Das macht ohnehin ihr Blogger ..."
Vor allem aus den USA kommen derzeit ernst zunehmende Meldungen und Warnungen von Leuten, die das amerikanische System, den Finanzmarkt und die Wall Street genau kennen. Die Mittelschicht, die Grundlage des Steuersystems, ist im Zusammenbrechen. Der Lobbyismus nimmt Überhand. Kurzfristige Gewinne ohne Nachhaltigkeit dominieren die Märkte. Trotz finanzieller Probleme, sinkender Steuereinnahmen und der unlösbaren Verschuldung wird der Militärapparat mit immer mehr Gelder gefüttert. Doch Millionen Amerikaner stehen kurz vor dem Nichts, Millionen Eigenheime stehen wieder kurz vor Versteigerungen. Eine Familie mit nur einem oder zwei Jobs zu Ernähren, ist unmöglich geworden. Bereits mehr als 10% der Amerikaner benötigen das staatliche Food-Stamps-Programm (Lebensmittelkarten)!
Die Kontrolle und Überwachung der Bürger, ebenso wie der Besucher der USA, nimmt groteske, äusserst bedenkliche Formen an. Das ehemals freieste Land der Welt (Eigendefinition) wurde zu einer faschistisch, totalitären Demokratur. Dadurch, weil der Staat, der offenbar nur mehr von Lobbyisten besteht und eine Marionette als Präsident vorgeschoben hat, alles bestimmt und verordnet, kann sich das Sterben noch einige Zeit verzögern.
Ob es allerdings gut ist, sich mit einem seit Kurzem noch mächtigeren Staat anzulegen, nämlich China, die zwar auch erheblich Probleme bewältigen müssen, aber gegen die USA noch viel Handlungsspielraum haben, kann bezweifelt werden. Der militärische Aufmarsch und das offensichtliche Säbelrasseln an den Grenzen und Meeren zur Volksrepublik könnte einige Entwicklungen bringen, welche den Amerikanern das Sterben beschleunigt. Zuviele Fronten wurden eröffnet, zu wenige Kriege gewonnen, zu viel Material, auch Menschenmaterial, verheizt, zu imperialistisch ihre Aussenpolitik, zu sehr der Hang zur Macht, die gesamte Welt kontrollieren zu wollen.
Die USA gleicht einem Apfel, der von innen fault. Ob die mehr als 800 FEMA-Lager, riesige Konzentrationslager innerhalb der USA für die aufbegehrende, eigene Bevölkerung und Regimekritiker, tatsächlich was nützen, wenn dem Volk klar wird, wie sehr sie nur Sklaven des Profits und der Macht einiger wenige sind, wie sehr sie hintergangen wurden und wie doppelzüngig die Versprechen ihrer gewählten Politiker waren.
Alleine die Tatsache, dass noch niemals jemand einen Friedensnobelpreis aufgezwungen bekommen hat, der so viele Kriege gleichzeitig führt und die nächsten schon plant. "Yes we can!" ist versandet und war von Beginn an nur eine riesengrosse Lüge!
Der Doomsday kommt, unweigerlich! Doch das Gefährliche bei einem Untergang des Imperiums ist, dass es den Rest der Welt ebenfalls in den Abgrund mitreisst! Zu sehr verwoben und vernetzt sind all die politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Strukturen. Fällt der selbsternannte Führer aus, so gehen auch seine Vasallen mit in den Tod.
Doch die Brisanz an dieser Entwicklung wird nur von wenigen wirklich erkannt! Ist doch Amerika weit weg und gilt der American Way of Life, der allerdings damals mit dem Ende der riesigen, verchromten Benzinfressern ebenfalls gestorben ist und nur mehr von einem schmalzigen, zahnlosen Hollywood in bizarrer Art aufrechterhalten und beschworen wird, noch immer als der Traum, den es zu verwirklichen gilt. Amerika lebt in uns aus der Vergangenheit. Ohne dass wir bemerken, wie sehr verlogen und irreal der Traum vom Tellerwäscher zum Millionär wirklich war. Ein paar Handvoll schafften es, die gestrandeten Leichen jener, denen dieses System die Existenz kostete, werden mit Scheuklappen aus Dollarscheinen und Glitzersteinchen übersehen.
Amerika hat uns in der Vergangenheit in ein gigantisches Wettrüsten und eine nicht fassbare atomare Bedrohung gedrängt. Amerika hat uns eine fatale Abhängigkeit aufgezwungen, die auch uns ein schreckliches Ende bringen wird. Hitlers Auspruch der verbrannten Erde ist durch die USA so aktuell wie noch nie! Die USA, die uns allen einen globalen Suizid verordnet hat!
Von dieser Bedrohung, die wie ein Damoklesschwert über uns schwebt, berichten die Medien nur wenig. Höchstens zwischen den Zeilen könnte man hin und wieder einen Anflug existenzbedrohender Entwicklungen erahnen. Doch sonst ist unsere (verlogene) Welt vollkommen in Ordung. Was nicht gut für unsere Konsumstimmung ist, wird verheimlicht. Denn der Konjunkturmotor kommt wieder ins Laufen, die Arbeitslosigkeit sinkt und die Banken schreiben wieder Milliardengewinne. So sei es!

Johannes (schnittpunkt2012@gmail.com)

Quelle:http://schnittpunkt2012.blogspot.com/2010/08/die-medien-jubeln.html

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen