Möchten Sie in der heutigen Zeit noch Politiker
sein? Also nicht Gemeinderat in Mittelmietraching, wo die Leute einander
kennen und respektieren, sondern ganz weit oben in der Bundes- oder
Landespolitik? Zugegeben, so ein Posten bringt viele Vorteile. Können
muß man nichts, Bildung ist nicht nötig, selbst einen Beruf muß man
nicht erlernt haben. Wobei, Reden sollte man schon können, und im Anzug
oder Kleid gut aussehen wäre nützlich, auch wenn Merkel es trotzdem
geschafft hat. Bezahlt wird der Job bestens, zumindest wenn man die
geringen Anforderungen berücksichtigt. Die Nebeneinkünfte sind
beträchtlich, die Altersversorgung geradezu überwältigend. Und viele,
die aus der Politik ausscheiden, haben sich anschließend sogar
finanziell verbessert.
Allerdings stehen dem einige Unannehmlichkeiten
gegenüber, die es früher so nicht gegeben hatte. Wenn Sie eine
öffentliche Veranstaltung besuchen, erwarten Sie bereits "Fangruppen".
Fan kommt von Fanatiker, und diese Herrschaften beglücken Sie mit
"Volksverräter"-Rufen, "Merkel muß weg"-Transparenten, Trillerpfeifen
und Schmähparolen. Im Internet werden Sie beschimpft und als so unfähig
dargestellt, wie Sie tatsächlich sind. Dabei lieben Sie doch alle... Die
Diskussionen sind vergiftet, überall schlägt Ihnen Haß entgegen. So
berichten es die amtierenden Spitzenpolitiker und beklagen den Verfall
demokratischer Kultur.
Sie haben vollkommen recht, die demokratische
Kultur in diesem Land ist zerfallen. Aber es ist die Ursache, die sich
über die Wirkung beschwert, es sind die abgehobenen Polit-Schranzen, die
unablässig das Volk aufhetzen, nicht das böse Volk, das aus heiterem
Himmel beschlossen hat, ab sofort alle Politiker zu hassen. Die
Demokratie wurde "von oben" erledigt, nicht von den Bürgern und Wählern.
Gehen wir gleich ganz an die Spitze, so finden wir als
Bundespräsidenten einen evangelischen Pfarrer und ehemaligen
"Bürgerrechtler". Dieser Herr hat bekannter Maßen Probleme mit dem Gebot
"Du sollst nicht ehebrechen!" (In Original: Du sollst nicht begehren
Deines Nächsten Weib!). Er lebt, weiterhin verheiratet, ganz offen mit
seiner Mätresse, wie einst Ludwig XIV. Dieser Herr erfrecht sich, uns
Moralpredigten zu halten. Wir seien ja alle so schuldig, an Dingen, die
weit vor unserer Geburt passiert sind. Und jene, die abweichender
Meinung sind, verurteilt selbiger Herr als "Dunkeldeutschland".
Eintreten für die Rechte dieser Bürger? Nein, das ist nicht Sache eines
Joachim Gauck, spalten statt versöhnen, so lautet die Devise.
Darunter kommt gleich eine Bundeskanzlerin, die
nicht nur keine Wahlversprechen einhält, sondern auch sonst
veranstaltet, wozu sie gerade Lust hat. Die Genossin
Staatsratsvorsitzende spricht uns mit leichter Hand das Recht auf
Demokratie und soziale Marktwirtschaft ab, wirft angeekelt
Deutschlandfähnchen von der Bühne, bezeichnet Hebräisch als ihre
Muttersprache und trifft einsame Entscheidungen, ohne sich beim
Parlament oder gar beim Volk rückzuversichern. Da werden Atomkraftwerke
abgeschaltet, mit dem Erfolg, daß die Stromversorgung unsicher wird und
die Preise für die Verbraucher immerfort ansteigen. Da wird
ein ESM-Vertrag unterzeichnet, der dem Volk als Geheimsache vorenthalten
wird, ebenso die aktuellen TTIP-Vereinbarungen. EU-Verfassung?
Abgenickt, Volkes Meinung interessiert nicht. Griechenland-Rettung?
Alternativlos, Volkes Meinung und Ratschläge der Experten interessieren
nicht. Grenzen offen? Muß so sein, Volkes Meinung, Ratschläge der
Experten und der gesunde Menschenverstand interessieren nicht.
Der "Dienstwagenadel" läßt sich das Volk vom
Leib halten. Keine Lüge ist zu schäbig, keine Propaganda zu abwegig, die
gleichgeschalteten Wahrheitsmedien verbreiten sie. Der totale
Merkelstaat gehört zusammen mit Nordkorea und dem Iran zum illustren
Kreis der Staaten, in denen man ausländische Medien konsultieren muß, um
zu erfahren, was vor der eigenen Haustür passiert. Der Justizminister
Heiko Ehrenburg Maas betätigt sich als oberster Haßprediger, der am
liebsten jegliche abweichende Meinung zensieren und verbannen möchte.
Der Verfassungsschutz mit seinen ganzen Unterbehörden, das System der
Denunzianten, das sind Verhältnisse wie in der DDR, die Staatssicherheit
ist wieder auferstanden. Wir haben mehr politische Häftlinge als in der
DDR, das sagt etwas aus über den Zustand der Demokratie in
Merkeldeutschland.
In einer Aktiengesellschaft gibt es die
Aktionäre, die leitenden Angestellten und die Mitarbeiter. Die Aktionäre
wählen den Aufsichtsrat, der wiederum den Vorstand anstellt. Die
leitenden Angestellten sind Untergebene der Anteilseigner, in deren
Namen stellen sie die Mitarbeiter ein, die wiederum ihre Untergebenen
sind. Allerdings haben die leitenden Angestellten große Freiheiten, das
Leben der Mitarbeiter zu bestimmen. Und sie haben selbst große
Freiheiten, bei der Wahl ihrer Büroausstattung, ihres Dienstwagens und
ihres Arbeitsumfeldes. Der Aufsichtsrat trifft sich viermal im Jahr,
kann die leitenden Angestellten nur relativ selten korrigieren. Die
Aktionäre haben einmal im Jahr eine Hauptversammlung, ansonsten keinen
Einfluß.
In der Politik gibt es keinen Aufsichtsrat,
dafür sind die Mitarbeiter allesamt Aktionäre, die allerdings nur alle
vier, fünf oder sechs Jahre eine "Hauptversammlung" abhalten dürfen. Und
anders als Aktionäre, die auf Hauptversammlungen eigene Anträge stellen
und Reden halten dürfen, ist das Wahlrecht darauf beschränkt, den
Personalvorschlag der leitenden Angestellten zu bestätigen oder den
einer anderen Gruppe leitender Angestellter zu akzeptieren. Eine
Mitwirkung des Einzelnen in der Demokratie ist weitestgehend
ausgeschlossen. Theoretisch kann er einer Partei beitreten und innerhalb
der Partei Vorschläge unterbreiten, denn deren Hauptversammlung, der
Parteitag, findet öfter statt und es gibt ein Rederecht. Wenn allerdings
Jens Tüttelbeck aus Nordoosterstedt (der Enkel von Oma Tüttelbeck)
glaubt, ihm höre jemand auch nur beim Landesparteitag in Kiel zu, so muß
er es erst einmal schaffen, überhaupt Delegierter zu werden. Sollte es
ihm gelingen, bekommt er seine Redezeit in der Mittagspause, wenn alle
wichtigen Leute gerade im Speisesaal nebenan sind. Außerdem rennt er
gegen das "das haben wir noch nie so gemacht", "das haben wir schon
immer so gemacht" und "da könnte ja jeder kommen" an.
Der Kurs und die Absichten einer Partei werden
nicht auf dem Parteitag vom Parteivolk bestimmt, sondern in den Gremien
der Parteioberen, in die man erst gelangt, wenn man zwanzig Jahre
Ochsentour auf sich genommen hat - oder einen berühmten Vater, der zur
Führung der Partei gehört hatte. Während der Ochsentour wird gesiebt,
nur der gelangt nach oben, der den Parteioberen nützt und ihnen nicht
allzu oft widerspricht. Die berühmten Quereinsteiger, die nach einem
erfolgreichen Berufsleben in die Parteiführung gelangen, gibt es nur
selten. Ein Prof. Dr. Hövelmann hätte die richtigen Vornamen dazu, doch
erst der Nobelpreis öffnet ihm die Türen. Dann darf der Herr Hövelmann
für die Partei werben, die wichtigen Abstimmungen finden allerdings rein
zufällig dann statt, wenn er gerade mal die Toilette aufsuchen oder ein
paar Bücher signieren muß.
Die Demokratie in Merkeldeutschland findet ohne
das Volk statt, das im Grundgesetz als "Souverän" bezeichnet wird, als
die Institution, von der alle Staatsgewalt ausgeht. Volksabstimmungen
sind verpönt, weil ein gewisser Adolf Hitler welche abgehalten hat. Und
sie sind dreimal verpönt, weil die heutigen Demokraten Gefahr liefen, im
Gegensatz zu Hitler diese Volksabstimmungen zu verlieren. Das Volk übt
seine Macht aus, indem es Listen mit Namen ankreuzt, auf die sich die
Parteiführer selbst gesetzt haben. Wahlversprechen, also die
Entscheidungsgrundlage für die Auswahl der gewünschten Liste, gelten nur
bis zur Schließung der Wahllokale. Ab dann wird der Koalitionsvertrag
ausgehandelt, der nichts mit den Wahlversprechen zu tun hat.
Die Folge sind Entscheidungen, die gegen den
Willen des Volkes getroffen werden. Es sind Entscheidungen, die
Deutschland ganz offensichtlich schaden, deren negative Folgen jeder
absehen kann, der über einen gesunden Menschenverstand verfügt. Dazu
gehören jedoch keinesfalls die Politiker. Diese Damen und Herren nehmen
alles an, bloß keine Vernunft. Deutschland wird heruntergewirtschaftet.
Dank der Steuer- und Abgabenlast lohnt sich Leistung nicht mehr, wer
noch nie etwas geleistet hat, wird jenem gleichgestellt, der 30, 40
Jahre harter Arbeit hinter sich hat. Die Straßen verfallen, ebenso die
Schulen, dafür wird in Berlin ein Flughafen gebaut, der vermutlich
niemals fertig wird, und in Stuttgart ein Untergrund-Bahnhof, der in
ferner Zukunft vielleicht eröffnet wird.
Die Politiker füllen sich hemmungslos die
Taschen, für die Bürger ist immer weniger da. Rente mit 67? Aber ja,
Rente mit 70 geht auch noch. Oder doch erst ab 75? Die vielen neuen
"Mitbürger", die Merkel ins Land gelassen hat, müssen schließlich
versorgt werden. Sie selbst können das nicht, da sie außer dem Koran
nichts gelernt haben. Oh ja, es gibt Syrer mit einem Abschluß als
Ingenieur in Maschinenbau - der könnte wenigstes als Kfz-Mechatroniker
arbeiten. Oh, Entschuldigung, als Kfz-Mechaniker, den elektronischen
Teil kennt er nicht. In PISA-Studien liegen Syrer fünf Klassen hinter
deutschen Schülern, das heißt, ein syrisches Abitur entspricht mit viel
Glück einem deutschen Hauptschulabschluß. Kein Wunder, daß der nette
Muslim von nebenan sich herabgesetzt fühlt und im Koran nachschlägt, was
er mit den Ungläubigen tun soll, die ihn so beleidigt haben. Der
Prophet, gepriesen sei sein Name, empfiehlt, den Ungläubigen die Köpfe
abzuschlagen, immer und immer wieder.
Wir werden nicht gefragt, ob die "Haßpostings"
nicht doch unserer Meinung mehr entsprechen als das "der Islam gehört zu
Deutschland" der Volldemokraten. Die Politiker leben in ihrer eigenen
Welt, hinterm Mond, auf einem anderen Stern. Mit der Realität im Land
werden sie nur selten konfrontiert, und dann erleben sie den Haß, den
sie mit ihrem Verhalten gesät haben. Die großmächtigen Politiker sind
Angestellte, die zu gehorchen hätten, die das tun sollten, was das Volk
will. So steht es in den Lehrbüchern der Demokratie, doch die Politiker
sind im 17. und 18. Jahrhundert stehen geblieben, beim Absolutismus, da,
wo Könige sich ihre Mätressen halten.
Demokratie lebt vom Austausch der Köpfe, von
ständiger Erneuerung. An dem, was sich in Berlin und den
Landeshauptstädten herumtreibt, haben wir uns längst sattgesehen. Wir
brauchen keine Merkel, die ihrer DDR nachtrauert, keinen Maas, der nicht
weiß, ob er lieber die Stasi oder doch die Gestapo zurückhätte, keinen
Gabriel, der zwar den Stinkefinger zeigen kann, aber keinerlei
zukunftsträchtige Ideen hat. Hofreiter, Özdemir und Roth nerven in den
Nachrichten, bevor sie den Mund aufgemacht haben. Alles kritisieren ist
leicht, so zu tun, als wüßte man es besser, bereits unverschämt.
Das politische Theater bezichtigt sich
gegenseitig der Unfähigkeit, bescheinigt sich gegenseitig unendlicher
Mengen Fehler, doch sobald es darum geht, sich die Taschen mit weiteren
Privilegien zu füllen, sind sie sich alle einig. Wo in einer
Aktiengesellschaft noch der Aufsichtsrat bei den Vorstandsgehältern
entscheidet, sind es im Politikzirkus die Begünstigten, die sich die
Diäten erhöhen. Die Politiker halten sich Stäbe von Mitarbeitern, bis zu
sieben müssen die Wähler bezahlen, doch das heißt nicht, daß
irgendwelche Arbeit geleistet wird. Aufmerksame Zeitungsleser wissen
besser Bescheid als jenes Stimmvieh, das letztlich über Gesetze
entscheidet.
Wir ernten, was wir säen, heißt es in dem Buch,
das unsere Politiker nur zu gerne durch den Koran ersetzen würden. Wer
als Politiker Haß sät, seinen Haß gegen das eigene Volk auslebt, der
braucht sich nicht zu wundern, wenn er diesen Haß erntet. Adel wurde
früher durch Geburt, aber letztlich durch Jahrhunderte Tradition und
herausragende Leistung erlangt. Der Dienstwagenadel der heutigen
Politiker kann auf nichts Derartiges verweisen, nur darauf, Jahrzehnte
in der richtigen Seilschaft innerhalb der Partei aufgestiegen zu sein.
Und darauf, daß es im eigenen Leben dunkle Punkte gibt, die einen
erpreßbar machen, gefügig halten, im Sinne der Partei.
Respekt bekommt man nicht geschenkt, den müssen
sich die Politiker wie alle anderen Menschen verdienen. Die
Vorschußlorbeeren, mit denen sie einstmals als Demokraten gestartet
waren, sind nicht nur verwelkt, sie sind zu Staub zerfallen.
Mittelmäßige Mittelmäßigkeit, die so tut, als sei sie etwas Besseres,
wirkt nur Erbärmlich. Doch Erbarmen gibt es nur mit Menschen, die sich
in ihrer Erbärmlichkeit davor hüten, über Andere bestimmen zu wollen.
Ich bedauere, liebe Politiker, Ihr habt versagt, richtig versagt. Wenn
Ihr das nicht begreift, gehört Ihr wegen Unfähigkeit davongejagt. Wenn
Ihr das jedoch begreift und nicht von selbst geht, dann seid ihr genau
das, was Euch entgegenschallt: Volksverräter. Unsere Achtung, unseren
Respekt, unser Wohlwollen habt Ihr längst verspielt. Lebt deshalb mit
unserem Haß, den habt Ihr Euch verdient.
© Michael Winkler
Quelle:http://www.michaelwinkler.de/Pranger/Pranger.html
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